Durch Feld und Flur nach Sassenberg

Radtour des Heimatvereins mit 45 Teilnehmern
WN-Bericht und Fotos v. Klaus Brandes

Mittwoch, 03.09.2025

Für den Heimatverein ging es jüngst nach Sassenberg.
„Wenn Engel reisen…“, sagt der Volksmund . Und das Wetter meinte es gut, weshalb sich auch stattliche 45 Radfahrerinnen und Radfahrer am vergangenen Sonntagmorgen zum Start einer längeren Radtour am Heimathaus eingefunden hatten. Ludger Kövener begrüßte die Teilnehmer als Vorsitzender und Tour-Gide.
Der Weg führte zunächst nach Einen. Dort an der Kirche wurde ein erster kurzer Stopp eingelegt, bevor es über Warendorf in Richtung Sassenberg weiterging. Durch Feld und Flur, durch Naturwald und vorbei an der Ems führte der Weg, Abwechslung gab es genug. Nach einer weiteren kleinen Pause war dann auch schon das Ziel, das Alte Zollhaus erreicht. Dort wurden die Gruppe vom Vorsitzenden des „Stadtprojekt“-Vereins schon erwartet.
Zunächst beleuchtete Josef Lutterbeck auf fachkundige und zugleich anschauliche Weise die historische Entwicklung Sassenbergs. Sassenberg war von etwa 1300 bis ca. 1800 Verwaltungsmittelpunkt eines von zwölf Ämtern des Fürstbistums Münster, in den letzten rd. 150 Jahren davon sogar fürstbischöfliche Nebenresidenz. In der Zwischenzeit war auch die angelieferte Kaffeetafel durch Luise Rotthowe und Heike Müller hergerichtet worden. Nachdem sich alle mit Kaffee und Kuchen gestärkt hatten, startet Josef Lutterbeck mit weiteren Interessanten Informationen zur Geschichte des denkmalgeschützten Hauses: Das ursprüngliche Bürgerhaus von 1734 hatte über die Jahrhunderte vielfältige Funktionen.
Ob als Schankwirtschaft, Kolonialwarenladen und Schusterwerkstatt oder als Hebestelle für Straßennutzung. Der Hauserbe Johann Kiewitt bewarb sich 1890 mit Erfolg um die Pacht der Straßenmautstation und bediente den Schlagbaum vor seinem Haus bis zur Aufhebung im Jahre 1906. Von den kassierten Abgaben erhielt er eine hübsche Provision. Am Ende eines langen Transformationsprozesses, an dem zahlreiche verschiedene Akteure und Fördergeber beteiligt waren, ist es dem besonderen ehrenamtlichen Engagement des Vereins „Stadtprojekt Sassenberg e. V.“ zu verdanken, dass dieses Zeugnis Sassenberger Ortsgeschichte heute als Denkmal, kulturelle Begegnungsstätte und Museum erhalten geblieben ist. Im Anschluss folgte die freie Besichtigung, bei der es galt, das Alte Zollhaus zu entdecken und auch einen Rundgang durch die Dauerausstellung des Sassenberger Bildhauers Joseph Uphues machen zu können.
Nach einem herzlichen Dankeschön, einem kleinen Abschiedsgeschenk und einer Einladung zum Gegenbesuch ging es dann auf den Heimweg. Der führte über Füchtorf, Glandorf und Schwege zurück in die Bevergemeinde. Ludger Kövener bekam viel Lob für die Streckenführung. Am Heimathaus wurde noch gegrillt und der Ausklang war, wie beim Heimatverein üblich, für manche Gäste etwas länger als geplant.